Cerrete im Juni
Cerrete im Frühsommer.
Anfang Juni steht das Gras meterhoch und will gemäht werden. Wir machen Heu und geben es den Olivenbäumen, die es bis zur Ernte im November aufgegessen haben. Wir mähen die Wiese nur 1 mal im Jahr, so können sich auch Pflanzen vermehren, die sich über Aussaat vermehren und nicht nur über Wurzelteilung. Die Wiese besteht aus einer
unglaublichen Vielzahl von Blumen!
Oft werde ich gefragt, wie und wann Oliven blühen.
Auf den Photos sehen Sie die Olivenblüten in geschlossener und geöffneter Phase und einen voll erblühten 25-jährigen Olivenbaum im hohen Gras.
Noch geschlossene Olivenblüte
Offene Olivenblüte mit gelbem Blütenstaub. Jede Blütendolde bildet nur eine Olive!
Voll erblühter 25-jähriger Olivenbaum im hohen Gras.
Schiere Biomasse jedes Jahr!
Die Photos hatte ich im Juni irrigerweise irgendwo auf der Webseite versteckt, wo sie nur im Bearbeitungsmodus sichtbar waren. Jetzt kann man sie leicht finden. Allerdings sieht jetzt im trockenen August der Olivengarten völlig anders aus! Das Gras ist brandgefährlich trocken und muß kurz gehalten werden, sodaß bei einem eventuellen Feuer die Bäume geschont werden.
Hier noch zwei Bilder von der geöffneten Olivenblüte und vom hohen Gras. Heuer, Juni 2014, blühen die Oliven sehr schön und auch das Wetter ist trocken, so daß sie - als Windbestäuber - hoffentlich gut befruchtet werden.
Heute wieder einmal ein paar neue Photos vom Juni 2015. Das Jahr ist bisher nicht so regnerisch wie das letzte, das Gras steht auch nicht sooo hoch. Die Olivenbäume blühen schön und wenn es so weitergeht, wird die Ernte wieder normal gut werden. Nach der Erfahrung mit dem letzten verregneten Sommer zeigen sich die Leute skeptisch optimistisch..
Das erste Bild zeigt die Olivenwiese im Abendlicht.

Beinahe hätte ich heuer ein Rehkitz vermäht, aber das Mähgerät hat es wohl nur angekickt. Es ist durch die Dornenhecke geflüchtet und die Bettina hat es nach 1/2 Stunde Suche dann unverletzt im Gras gefunden.
Ich habe noch nie so nah ein Rehkitz gesehen.
Die Bettina hat Kräuter gesammelt, Johanniskraut und Schafgarbe.
Hier wachsen sie ohne Schadstoffe und ohne Düngemittel.
Und Spooky, unsere 16-jährige Katze geht immer mit spazieren, sie macht alles mit wie ein Hund.
Jetzt, mitte August 2015, sehen wir zuversichtlich der nächsten Olivenernte entgegen. Die Bäume versprechen uns wieder absolut wurmfreie Oliven und bei normaler Witterung bleibt das auch so.
Die Photos zeigen die sich entwickelnde "Olivastra" noch grün, ca. 8-10 Wochen vor der Ernte.
Und noch eins!
Die beliebte Badestelle an dem Flüßchen "Vivo" ca. 500 m unterhalb unseres Hauses ist momentan durch ein geplantes Wasserkraftwerk gefährdet. Es gibt viel lokalen Widerstand und eine Petition. Es gäbe evtl. Möglichkeiten, es auch umweltfreundlich ohne allzugroße Eingriffe zu realisieren. Die weitaus meisten Leute lehnen den Bau komplett ab, aber der Energiekonzern "Enel" ist in Italien sehr mächtig.
nun, im Frühjahr 2015:
Diese Geschichte scheint sich gut zu wenden! Das Wasserkraftwerk wird gebaut, aber die Wasserbecken sollen so erhalten bleiben und die Natur weitestgehend geschont werden!
Schöner Erfolg und Kompliment an alle, vor allem auch an die Projektierer von ENEL, die sich wirklich bewegt haben!
Das sieht aus wie in einem Karl May - Film!
Über die Olivenernte in Cerrete 2014.
Irgendwie ändert sich das Wetter!
Vor 20 Jahren war der Beginn der Ernte anfang Dezember. seit ca. 10 Jahren beginnen wir schon anfang November
und heuer fielen schon viele Oliven mitte Oktober von den Bäumen!
Es war im Sommer wieder zu naß und die Oliven sind einfach keine Sumpfpflanzen!
Heuer gab es in ganz Italien viele Unwetter und tagelange Regengüsse.
Für die Bedienung der Wochenmärkte werde ich deshalb wohl noch mehr bei Nachbarn "hausieren" gehen müssen. aber es gibt heuer einfach wenig Öl aus unbehandelten Oliven! Zudem hat es in der Analyse miese Qualität, der Anteil der freien Fettsäuren beträgt 1%! In normalen Jahren haben wir zwischen 0,1 und 0,2%.
Ich werde heuer deshalb auch Öl aus der Ölmühle in Castiglione d´Orcia mitbringen, in der wir unsere Oliven pressen ließen!
Dort werden gespritzte und ungespritzte lokale Oliven verarbeitet. Die gespritzten haben heuer die eindeutig besseren Analysewerte und drücken so den Anteil der freien Fettsäuren im Öl auf 0,35%.
Natürlich werde ich das verfügbare ungespritzte Öl getrennt, aber nur in 1/2-lt. Flaschen verkaufen, und die Wahl den Kunden überlassen.
Es ist für dieses Jahr die beste, eigentlich einzige Lösung die ich anbieten kann. Ich bin gespannt, wie Sie als meine Kunden drauf reagieren.
Aber es ist halt so.
Also wie gesagt, das galt für 2014!
Heuer, 2015, sehen die Oliven wieder gut aus! Morgen mache ich nochmal ein paar Photos von den langsam reifenden Oliven, nächste Woche geht´s los!
Ernte mit Netzen unter einem alten Baum. Die unerreichbar hohen Äste werden abgesägt und im Netz abgeerntet.
Gepackt für die Fahrt zur Ölmühle